Mader : Fakten - Fälle - Fotos®
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6.3.5 Fettstoffwechselstörungen

Zusatzinfo

Homocystein

Trotz kontroverser Diskussion weisen zahlreiche epidemiologische und Fall-Kontrollstudien darauf hin, dass Homocystein einen unabhängigen kardiovaskulären und zerebrovaskulären Risikofaktor darstellt und dass sich das Risiko bei einer Homocysteinkonzentration > 10 µmol/l verdoppeln kann. Es liegen noch nicht genügend prospektive Untersuchungen vor zu den Effekten einer Vitamin-Supplementation zur Senkung des Spiegels (v. a. Folsäure, Vitamin B12 und Vitamin B2) (Suter et al. 2005).


LDL-Cholesterinsenkung

Für LDL-Cholesterin existiert kein Schwellenwert, unterhalb welchem kein Nutzen mehr besteht. Tiefe LDL-Cholesterinwerte sind physiologisch. Sie sollten wesentlich tiefer sein als früher angenommen.


Merke
Aus kardiovaskulärer Sicht gilt für LDL-Cholesterin: Je tiefer, desto besser (Riesen 2007).


Lipidtherapie

Den LDL-Zielwert individuell festlegen fordert die Kardiologin PD Dr.med. Corinna Leberz in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017). Statine sind der Goldstandard. Inzwischen sind auch die PCSK9-Inhibitoren in der Senkung des Myokard- und Schlaganfallrisikos etabliert.
https://www.allgemeinarzt-online.de/suche?search.text=Lebherz


Statin-Unverträglichkeit

Ein kleiner Teil der der mit Cholinesterase-Hemmern (CSE) behandelten Patienten erleidet unter Statin-Behandlung Myopathien. Wenn ein solcher Patient das Statin absetzen muss, sein individuelles kardiovaskuläres Risiko aber sehr hoch ist, dann stellt sich die Frage nach alternativen Therapien. Die Statin-Myopathie ist leider nicht eindeutig definiert

Definition: Die Statin-assoziierte Myopathie (Statin-Related Myopathy = SRM) bezeichnet eine Muskelerkrankung mit Muskelschmerzen (meist Oberschenkel und/oder Waden oder generalisiert), Schwäche oder Krämpfen mit einer Erhöhung der Kreatinkinase (CK)-Konzentration im Blut um mehr als das 10-fache der oberen Referenzgrenze.
Unter einer Statin-Myalgie versteht man Muskelschmerzen und/oder Schwäche ohne CK-Erhöhung. Auch asymptomatische Patienten können eine deutliche CK-Erhöhung haben, die nach Absetzen des Statins zurückgeht.
Quelle: https://www.der-arzneimittelbrief.de/de/Artikel.aspx?SN=7048


Fallbeispiel

Kasuistik 6.3.5-1: Muskelschwäche unter Statinen?

Ein Leser fragte die Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017) um Auskunft zum Eigenbericht von drei älteren Ärzten. Dr.med. Anja Vogt, Leiterin Stoffwesel und Lipoprotein-Apherese an der LMU München dazu:
https://www.allgemeinarzt-online.de/a/muskelschwaeche-unter-statineinnahme-ein-gaengiges-phaenomen-1852366

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