Mader : Fakten - Fälle - Fotos®
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8.3 Ulcus cruris

Zusatzinfo

Tabelle. Wundbehandlung bei Ulcus cruris (DGP-DEGAM 2010)

Reinigung der Wunde:

  • Zur Reinigung des Ulkus kann Trinkwasser oder sterile physiologische Kochsalzlösung verwendet werden. (B)
  • Die Entfernung nekrotischen Gewebes und fibrinöser Beläge ist empfehlenswert (A) (ggf. durch Spezialisten); dabei hat sich keine Methode als einer anderen überlegen erwiesen (A).
  • Die Ulkusumgebung kann zum Schutz vor Mazeration z. B. mit Zinkpaste abgedeckt werden (B).

Lokale Wundtherapie:

  • Wegen der Gefahr der Hemmung der Wundheilung und lokaler allergischer Reaktionen sollten Wundauflagen so inert wie möglich sein (A). Alle anderen externen Substanzen sollten allenfalls gezielt und zeitlich befristet zum Einsatz kommen.
  • Wundauflagen ermöglichen ein so genanntes „feuchtes Wundmilieu“ (feuchte Wundbehandlung). Als entsprechend optimierte Verbandstoffe werden z. B. angeboten: wirkstofffreie Fettgazen, Schaumstoffe (z. B. aus Polyurethan), Kalziumalginatwatten bzw. –kompressen, Hydrogele, Hydrokolloide und hydroaktive Verbände. (A)
  • Bei gleichzeitiger Kompressionstherapie hat keine Form der nicht mit der Wunde verklebenden Wundauflagen Überlegenheit gegenüber den anderen Formen nachweisen können. (A)

Stärke der Empfehlungen:
(A) basiert auf wissenschaftlichen Studien hoher Qualität; (B) basiert auf sonstigen Studien;
(C) basiert auf Konsensusaussagen oder Expertenurteilen


Wundmanagement

In der gleichnamigen Serie in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt beschreibt der Gefäßmediziner Prof.Dr.med. Knut Kröger die Grundlagen von Diagnostik, Therapie und Betreuung von Patienten mit einer der häufigsten chronischen Wunde, dem Ulcus cruris.
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1765638
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1747771

Mit den "Venenleiden bei alten Patienten" (Varikosis und Ulcus cruris) befasst sich in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 2016 der Dermatologe Prof. Dr.med. Stücker.
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1791289


Kompressionstherapie bei Ödemen

Ödempatienten profitieren fast immer von einer Kompressionstherapie. Dabei reicht ein geringer Druck oft aus, schreibt der Dermatologe Prof.Dr.med. Joachim Dissemond, Essen, in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017) in einer praxisrelevanten Übersichtsarbeit (Knöchel-Arm-Index, Materialien, Kompressionsklassen, Patientencharakteristika, Verordnung und Abrechnung). Keine KontraindikationDiabetes mellitus, dagegen absolute Kontraindikation: kritische Ischämie.
https://www.allgemeinarzt-online.de/a/kompressionstherapie-geringer-druck-reicht-oft-aus-1849103


Zu organisatorischenrechtlichen und medizinischen Fragen in der Versorgung chronischer Wunden sowie zur Kompressionstherapievergleiche die Links in Mader: Fakten - Fälle – Fotos
- Chronische Wunden (Kap.5. 8. 3)
- Varizen (Kap. 13. 3. 1)


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