Mader : Fakten - Fälle - Fotos®
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9.1.2 Akute und chronische Rhinosinusitis

Zusatzinfo

Wissenswertes

Selbst ein banaler viraler Schnupfen führt in bis zu 87 % der Fälle zu einer im CT nachweisbaren Mitbeteiligung der Nasennebenhöhlen. – In den USA steht die chronische Sinusitis unter den mit Antibiotika behandelten Erkrankungen an fünfter Stelle; zudem ist dort bekannt, dass bis zu 64 % der Aidskranken eine chronische Nebenhöhlenentzündung entwickeln.


Tabelle. Akute Rhinosinusitis: Wann Antibiotika?

  • Starke Beschwerden
  • Fieber > 38,5 °C
  • Verstärkung der Beschwerden im Laufe der Erkrankung
  • Drohende Komplikation
  • Patienten mit chronisch entzündlicher Lungenerkrankung
  • Immundefiziente bzw. immunsupprimierte Patienten
  • Patienten mit schweren Grundleiden oder besonderen Risikofaktoren

[Quelle: EPOS 3 (European Position Paper on Rhinusinusitis and Nasal Polyps 2007) und eine aktualisierte deutsche S2-Leitlinie (Fokkens et al.; Rhinology 2007; Suppl. 3; Stuck et al.; HNO 2007;55:758-776)]

 

Allergische Rhinitis

4 Fragen an den Patienten mit "laufender Nase" haben sich als wegweisend im Hinblick auf die weitere allergologische Abklärung im Sinne einer allergischen Rhinitis(AR) in einer Studie mit 401 Patienten herausgestellt. Bei positiven Antworten auf die Fragen 2 bis 4 sollten die Beschwerden allergologisch abgeklärt werden (Galimberti 2015)

1. Haben Sie Eltern/ Blutsverwandte, die an Heuschnupfen oder Asthma leiden?
2. Verschlimmern sich Ihre Nasen-oder Augenbeschwerden im Frühjahr?
3. Hatten Sie schon einmal Husten oder Atemnot während einer Anstrengung?
4. Benutzen Sie häufig Nasensprays?

"Allergische Rhinitis oder Erkältung? 4 Fragen weisen den Weg"
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1774054


Rhinitis sicca

Therapie: konsequente Nasenpflege mit befeuchtenden Nasentropfen oder Nasensalben. Grünpflanzen und Luftbefeuchter in den Wohnräumen.

Senile seröse Rhinitis

Therapie: kurzfristig abschwellende Nasensprays und steroidhaltige Rhinologika (Meyer 2011)


Chronische Rhinosinusitis

Um die Frage, ob bei chronischer Rhinosinusitis zusätzlich Polypen bestehen, gehts in dem Bericht in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 4: 26
https://allgemeinarzt.digital/epaper-data/Der-Allgemeinarzt-2021_4/26/index.html


Tabelle. Ausgewählte geriatrisch relevante, systemisch oder topisch modifizierbare Medikamente, die eine trockene Nase verursachen können (mod. n. Meyer 2011)

Wirkstoff (Handelsname)

Anwendung

Azelastin (Allergodil® NS),

Beclometasondipropionat (Beconase® NS),

Budesonid (Pulmicort® NS), Clemastin (Tavegil®),

Dexamethason (Solupen® NS), Flunisolid (Syntaris® NS),

Fluticason (Flutide® nasal NS),

Fluticasonpropionat (Flonase® NS),

Laratadin (Lisino®), Mometasonfuroat (Nasonex® NS)

Allergische Erkrankungen

Melperon (Eunerpan®), Risperidon (Risperdal®)

Psychische Erkrankungen

Naphazolin (Rhinex® NS), Oxymetazolin (Nasivin® NS),

Phenylephrin (Vibrocil® NS), Xylometazolin (Otriven® NS),

Pseudoephedrinhydrochlorid (enthalten in: Reactine® duo)

Rhinologische Erkrankungen

Kein Anspruch auf Vollständigkeit, Handelsnamen vom Verfasser willkürlich ausgewählt. NS = topisch applizierbare Rhinologika


Abb. Diaphanoskopie. Durchleuchtung der Kieferhöhlen mit Fiberglaslichtbündel (rechte Seite lichtdurchgängig, linke Seite verschattet)


Diaphanoskopie
Diaphanoskopie. Durchleuchtung der Kieferhöhlen mit Fiberglaslichtbündel (rechte Seite lichtdurchgängig, linke Seite verschattet)

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