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9.6 Schluckstörungen

Zusatzinfo

Wissenswertes

Schlucken „geschieht“ ganz automatisch und unauffällig, täglich bis zu 2000-mal. Der Schluckvorgang läuft in vier Phasen ab: Kauphase (Nahrungszerkleinerung) – orale Phase (Auslösung des Schluckreflexes) – pharyngeale Phase (Nahrungstransport durch den Rachen, Kehlkopfverschluss) – ösophageale Phase (Nahrungsbeförderung durch die Speiseröhre in den Magen).

Aspirationszeichen:

  • plötzliche Veränderung der Stimmqualität (Haltedauer),
  • gurgelnde/raue/heisere Stimme,
  • Husten und Räuspern vor und nach dem Schlucken,
  • Atemgeräusche,
  • Kurzatmigkeit,
  • Atemnot,
  • steigende Temperatur/Tachykardie.

Merke: Nahrung kann auch still aspiriert werden, wobei diese unbemerkt in die tieferen Atemwege gelangen kann („silent aspiration“).

(Quelle: Logemann 1977)

 

Wichtige Essensregeln bei schluckgestörten Patienten:

  • Gute Sitzhaltung; Kopfhaltung aufrecht (evtl. Kissen im Rücken).
  • Nicht mit dem Patienten während des Essens reden (z. B. „schmeckt’s?“).
  • Fragen nur dann stellen, wenn der Mund leer und alles geschluckt ist.
  • Dem Patienten Zeit lassen beim Essen.
  • Nur kleinen Biss/Schluck nehmen (Teelöffel) und nachschlucken.
  • Gut kauen und Mundschluss beim Schlucken.
  • Nach jedem Schluck die Tasse abstellen; nach jedem Bissen das Besteck ablegen; eine kleine Pause einschalten.
  • Der Mund muss leer sein, bevor eine neue Portion eingenommen wird.

(Quelle: K. Sauer, W. Zimmermann: Sozialstiftung Bamberg)


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