10.4.9 Mammakarzinom
Zusatzinfo
Wissenswertes
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa 10 % aller Frauen erkranken im Lauf ihres Lebens daran, die meisten nach dem 50. Lebensjahr.
Das Mammakarzinom ist keine einzelne Erkrankung, sondern besteht aus einer heterogenen Gruppe verschiedener Tumoren mit unterschiedlicher Prognose. Die Überlebensrate hängt – neben der adäquaten Therapie – von bestimmten Faktoren ab: Dazu zählen Tumorgröße und histologischer Befund, Metastasen in der Axilla, Fernmetastasen.
In der allgemeinärztlichen Fällestatistik der Jahre 1991-1996 des Österreichers H. Danninger nahm das Mammakarzinom Rang 221 ein (6 neue Fälle, 6 alte Fälle).
BI-RADS-Klassifikation
- BI-RADS (Breast Imaging-Reporting And Data System) zur Beurteilung der Röntgenuntersuchung der Brust.
- BI-RADS I: unauffälliger Befund (Risiko für Brustkrebs < 1 %. Routinekontrollen genügen).
- BI-RADS II: gutartiger Befund (Risiko auch hier < 1%. Routinekontrollen genügen).
- BI-RADS III: der Befund ist wahrscheinlich gutartig (Risiko bei 1–3%. Es liegen gehäuft gutartige Knoten z. B. Fibroadenome vor. Karzinome entstehen häufiger).
- BI-RADS IV: der Befund ist suspekt (Erkrankungsrisiko bei 20–30%. Biopsie empfehlenswert).
- BI-RADS V: dringender Verdacht auf ein Karzinom. Risiko bei > 90%. Biopsie und anschließende Behandlung notwendig.
Therapieschemen
"Welches Therapieschema für welche Patientin?" fragt in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017) Dr. med. Anne Bartens vom Brustzentrum der Charite, Berlin. Die Optionen sind heute vielfältig: Lokoregionäre Therapie, adjuvante Chemotherapie, Endokrine Therapie, HER2- Inhibitoren, CDK4/6- Inhibitoren. Beim metastasierten Karzinom mit
Fernmetastasen liegt eine palliative Situation vor.
https://www.allgemeinarzt-online.de/a/mammakarzinom-welches-therapieschema-fuer-welche-patientin-1837566