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12 Störungen und Erkrankungen von Psyche und Nerven

Zusatzinfo

Wissenswertes

Seit 1. Januar 2000 ist Deutschland die Benützung eines „Diagnoseschlüssels“ für alle Vertragsärzte verbindlich; derzeit ist es die International Classification of Diseases in der 10. Fassung (ICD-10) aus dem Jahr 1991. Die ICD wurde 1893 als internationale Todesursachen-Klassifikation entwickelt. Bezüglich der Klassifizierung von psychischen Störungen wurde auf eine nosologische Zuordnung weitgehend verzichtet und der Versuch einer deskriptiven, kriterienorientierten Diagnostik unternommen.

Prinzipiell gilt innerhalb der ICD-10 die Regel, so viele Diagnosen zu verschlüsseln, wie sie für die umfassende Beschreibung des klinischen Bildes erforderlich sind (Komorbiditätsprinzip der ICD-10).

Quelle: Müßigbrodt et al. 1996

Die ICD-10 als internationales Klassifikationssystem der WHO setzt ihren Schwerpunkt auf interkulturelle Perspektive und Anwendbarkeit, vor allem auch in den Ländern der Dritten Welt. Dagegen muss das DSM-IV (als nationales Klassifikationssystem der USA mit heute weltweiter Akzeptanz) nicht die zahlreichen Kompromisse und Ergänzungen der ICD-10 berücksichtigen. Das DSM-IV beinhaltet speziellere und genauere diagnostische Kriterien und berücksichtigt im Gegensatz zur ICD-10 geschlechtsspezifische Unterschiede.

Quellen: Müßigbrodt et al. 1996; Saß et al. 1998

DSM-IV wird in der angloamerikanischen Literatur sowie in der Therapieforschung favorisiert.


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