Mader : Fakten - Fälle - Fotos®
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12.7.5 Prophylaxe, Sekundärprävention und Rehabilitation

Zusatzinfo

Stenose der A. carotis interna

Symptomatisch gewordene ACI-Stenosen weisen ein deutlich erhöhtes Rezidivrisiko auf; der Entschluss, eine Carotisstenose zu operieren, sollte sehr gewissenhaft abgewogen werden. Eine Risikoreduktion wird nur erreicht, wenn die perioperative Komplikationsrate unter 6 % liegt; zudem sollte bedacht werden, dass der Nutzen der Operation erst nach ca. 2 Jahren das operative Risiko übersteigt.

Ob allerdings eine Carotisstenose symptomatisch geworden ist oder nicht, ist mitunter eine sehr schwierige Entscheidung, die ausschließlich durch sorgfältige Anamnese, neurologische Untersuchungen und neurovaskuläre Expertise erfolgen sollte. Selbst bei eindeutigen Stenosen der ACI kann ein Schlaganfall auch mikroangiopathisch oder kardioembolisch verursacht sein und wäre dann kein Symptom einer Carotisstenose (Buchner 2011).

Grundsätzlich sind alle primärpräventiven Maßnahmen und Behandlungen auch in der Sekundärbehandlung nach einem zerebrovaskulären Ereignis wirksam.

Das Schlaganfallrisiko ist bei Vorhofflimmern von mehreren Faktoren abhängig, so dass eine differenzierte Therapieentscheidung empfohlen wird. Die Antikoagulation mit einem Ziel-NR von 2,0-3,0 ergibt eine relative Risikoreduktion von 70 % gegenüber Plazebo. Der protektive Nutzen von ASS (75 oder 325 mg/d) ist deutlich geringer (ca. 20 % der oralen Antikoagulation). Der orale direkte Thrombininhibitor Dabigatran hat die gleiche Effektivität wie Warfarin gezeigt, ohne dass es zu mehr signifikanten Blutungskomplikationen gekommen ist (Lüders u. Schrader 2009).

 

Neue Trainingsmethoden in der Rehabilitation

  • Das aufgabenorientierte und repetitive Training;
  • die Therapie mit erzwungenem Gebrauch;
  • das bilaterale Training;
  • die Laufbandtherapie;
  • die elektrische Stimulation und
  • das Gesichtsfeldtraining.

(Diener 2007)


NOAKs als Sekundärprophylaxe bei Schlaganfall

Die Neurologen PD Dr.Michael Wendler, Innsbruck, und Chefarzt Dr. Carsten Isenberg, Straubing, informieren in einem CME-Beitrag in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2021) S1: 24-34 neben Dosierung und Indikation der NOAKs über das Management in speziellen Situationen wie Blutungskomplikationen einschl. Antagonisierung der NOAK-Wirkung  oder über Alternativen zur NOAK-Therapie. Dabei wird auch auf die Indikation für eine Antikoagulationsbehandlung bei Vorhofflimmern (vgl. Mader: Fakten-Fälle-Fotos 6.6.3) eingegangen
https://allgemeinarzt.digital/epaper-data/Der-Allgemeinarzt-Sonderheft-2021_1/24/index.html


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