13.1.4 Diabetische Nephropathie
Zusatzinfo
Wissenswertes
In Deutschland kommen jedes Jahr etwa 8.000 Patienten mit Diabetes mellitus neu an die Dialyse, etwa 20.000 Diabetiker sind terminal niereninsuffizient. Häufig hat die Nephropathie auch beim Diabetiker eine andere Genese und tritt beispielsweise als Folge einer Hypertonie oder im Rahmen eigenständiger Nierenerkrankungen auf. Diabetes mellitus Typ 2 ist jedoch mit etwa 20 % die häufigste, aber bei weitem nicht die einzige Ursache für ein chronisches Nierenversagen (Uebel 2010).
Unbehandelt endet die DNP bei etwa jedem Dritten in einem Nierenversagen.
Serum-Kreatinin und eGFR
Die Bestimmung von S-Kreatinin und eGFR kann im Regelfall einjährig erfolgen. Sinkt die GFR jedoch auf < 60 ml/min (unter 60-Jährige) oder < 45 ml/min (60-Jährige und älter), sollten die eGFR und damit das Kreatinin aus pathophysiologischen Überlegungen halbjährlich kontrolliert werden.
Etwa 40 % der Typ-1-Diabetiker entwickeln nach 15 Jahren Diabetesdauer eine spezifische Nephropathie; dagegen liegt die Prävalenz bei Typ-2-Diabetikern bei 15 %. Infolge der längeren Lebenserwartung dieser Patientengruppe gibt es heute absolut mehr dialysepflichtige Typ-2- als Typ-1-Diabetiker (Mehnert 2008).
Tabelle. Stadieneinteilung der Nierenerkrankung bei Diabetes mellitus (nach NVL 2009)
Stadium |
Albumin-Ausscheidung |
eGFR (ml/min/1,73m2) |
Assoziierte Begleiterkrankungen |
|
Nierenschädigung mit normaler Nierenfunktion |
||||
1a |
Mikroalbuminurie |
20-200 ml/l |
> 90 |
|
1b |
Makroalbuminurie |
> 200 ml/l |
> 90 |
|
Nierenschädigung mit Niereninsuffizienz (NI) |
||||
2 |
Leichtgradige NI |
> 200 ml/l |
60-89 |
|
3 |
Mäßiggradige NI |
Abnehmend |
30-59 |
|
4 |
Hochgradige NI |
Unterschiedlich |
15-29 |
|
5 |
Terminale NI |
Unterschiedlich |
< 15 |
eGFR = errechnete glomeruläre Filtrationsrate