Mader : Fakten - Fälle - Fotos®
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13.3.5 Beinkrämpfe und Restless Legs Syndrom

Zusatzinfo

Beinkrämpfe (Crampi)

Zu unterscheiden ist von gewöhnlichen Crampi das RLS (s.u.) als zentral motorische Störung der Beine. Die Studienlage ist zu Muskelkrämpfen insgesamt insuffizient. Nur für die Therapieoption Chinin, Magnesium und Dehnungsgymnastik liegen überhaupt Untersuchungen mit größeren Fallzahlen vor; dabei können Dehnübungen eine Option sein.

In einem der wenigen praxisrelevanten Beiträge zu Crampi nocturni befasst sich der Sportmediziner Tobolski anhand einer Literaturreche in PubMed mit diesem Phänomen in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 2016 12:46-50.

http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1777860

 

Restless Legs Syndrom (RLS)

In bis zu 60 % genetisch bedingt, in 40 % andere Ursachen, z.B. hormonell wie Schwangerschaft (s.u.).

Typisch für RLS ist der nicht erholsame Schlaf, der zu erheblicher Tagesmüdigkeit führen kann. Symptome : Extremer Bewegungsdrang der Beine, quälendes Kribbeln, oft auch als Schmerzen und Missempfindung, insbesondere im Bereich der Wade.

RLS besteht oft in Zusammenhang mit:
- Polyneuropathien, MS, M. Parkinson
- Eisenmangel oder Anämie
- Schwangerschaft
- Diabetes mellitus
- Zöliakie
- rheumatoide Arthritis
- entzündliche Darmerkrankungen
- Depression und Angsterkrankungen

In der Regel läßt sich ein RLS gut  behandeln (allgemein und medikamentös)


Allgemeinmaßnahmen bei RLS

Abzuraten von abendlichem Koffein- bzw. Alkoholkonsum, keine schweren Mahlzeiten mehr. Regelmäßiges Einhalten der Bettzeiten. Tagesaktivitäten gegen Abend gering halten. Tagesschläfchen nach Möglichkeit vermeiden. Substanzen, welche ein RLS verstärken oder auslösen können (Neuroleptika, Antiemetika, bestimmte Antidepressiva, Betablocker, Schokolade) absetzen bzw. ersetzen, insbes. wenn ein zeitlicher Zusammenhang der Medikation mit Auftreten oder Verschlechterung des RLS auffällt.

(Quelle: Frigerio u. Mathis, Ars medici 2008, 25/26:112)

 

Medikamentöse Behandlung bei RLS

Der Botenstoff L-Dopa reduziert in den meisten Fällen die Symptome. Die dopaminerge Therapie ist daher die Behandlung der 1. Wahl. Zum Nachweis eines RLS wird auch gefordert, dass sich die Symptome nach Einnahme von L-Dopa um mind. 50 % innerhalb von 60 Min verbessern.

Eine gute Übersicht über das Beratungsproblem gibt Maria Pue in der Pharmazeutischen Zeitung 2013:28.

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=47083


Venenbedingte Beinschmerzen

Trombose oder keine Thrombose ? Die Phlebologin Dr.med. Erika Mendoza beschreibt in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2021) 26-30 die Symptome bei venenbedingten Schmerzen im Bein, Diagnostik und Maßnahmen bei verschiedenen Formen von venös und nicht venös bedingten Beinschmerzen sowie den Wells-Score zur Risikoeinschätzung einer tiefen Thrombose
https://allgemeinarzt.digital/epaper-data/Der-Allgemeinarzt-2021_5/26/index.html


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