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13.7.3 Hypothyreose

Zusatzinfo

Wissenswertes

Eine Hypothyreose ist definiert als Mangelversorgung der Körperorgane mit Schilddrüsenhormonen. Die Hypophyse reagiert auf diesen Mangel mit einem Anstieg des TSH, um die Produktion der Schilddrüsenhormone wiederherzustellen.

 

Anzeichen und Symptome: Online-Test

https://www.internisten-im-netz.de/interaktion/schilddruese/index.php

 

Hypothyreose bei Kindern

Eine Hypothyreose mit einer Struma tritt bei endemischer Struma bei extremem Jodmangel auf. Ein solcher endemischer Kretinismus ist in extremen Jodmangelgebieten die häufigste Ursache einer angeborenen Hypothyreose und weltweit eine der häufigsten Ursachen einer geistigen Behinderung.

 

Primäre Hypothyreose

u. a. Parästhesien der Hände und der Füße (häufig), Karpaltunnelsyndrom, Menorrhagien oder sekundäre Amenorrhö bei Frauen, raue Stimme, langsames Sprechtempo, periorbitale Schwellung, hängende Augenlider, dünne und trockene Haare, raue und trockene Haut.

 

Sekundäre Hypothyreose

entsteht, wenn der Hypothalamus unzureichende Mengen an Thyreotropin-releasing-hormone (TRH) oder die Hypophyse nicht ausreichende Mengen an TSH produziert.

 

Erhöhter Thyroxinbedarf

Tabelle. Medikamente, die den Thyroxinbedarf über unterschiedliche Mechanismen erhöhen

  • Phenytoin, Carbamazepin, Rifampicin;
  • Dexamethason, Propranolol, Amiodaron;
  • PPI, H2-Blocker, Antazida;
  • Cholestyramin, Eisensulfat, Kalziumpräparate;
  • Östrogene.

 

Altershypothyreose

Im späteren Lebensalter kann sich das Krankheitsbild verändern. Man spricht dann von einer Altershypothyreose. Die Hormonwerte (s.u.) sind nur geringfügig gegenüber dem Normalniveau reduziert. Die Symptome sind untypisch und deuten eher auf eine seelisch-geistige Krankheit oder Alterserscheinungen hin. Nicht selten ist ein Mangel an Leistungsfähigkeit das einzige Beschwerdebild. 

 

TSH-Anstieg im Alter

Wie andere Hormone auch zeigt der TSH-Wert typische altersabhängige Veränderungen, schreibt der Endokrinologe Prof. Dr. Jörg Bojunga in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 2016.
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1752052
 

Therapie

Es hat sich bewährt, Levothyroxin initial bei jüngeren Patienten in einer Dosis von 50-75 µg zu verabreichen. Diese Dosis wird in Abständen von 10-14 Tagen gesteigert, bis eine individuelle Vollsubstitutionsdosis erreicht ist. Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit wird die Substitution mit 12,5 oder 25 µg/d begonnen und nach 2-3 Wo langsam gesteigert.


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