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15.3 Der alte und kranke Patient

Zusatzinfo

Wissenswertes

Die Geriatrie ist ein Zweig der Medizin, der sich mit der Gesundheit im Alter sowie den präventiven, klinischen, rehabilitativen und sozialen Aspekten von Krankheiten beim älteren Menschen beschäftigt (WHO 1989).

1991 wurde das Fach Geriatrie eigens für diesen Zweck von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie eingesetzten „Expertenkommission zur Definition des Faches Geriatrie“ mit seinen Schwerpunkten Akutversorgung und (Früh-)Rehabilitation definiert. 1992 bestand die Möglichkeit der ärztlichen fakultativen Weiterbildung „Klinische Geriatrie“ (inzwischen „Zusatzweiterbildung Geriatrie“).

 

Definition „Geriatrischer Patient“

Ein geriatrischer Patient ist definiert durch die „Geriatrie-typische Multimorbidität“ und höheres Lebensalter (≥ 70 Jahre) – oder

  • „80+“ („oldest old“) aufgrund der alterstypisch erhöhten Vulnerabilität, z. B. des Auftretens von Komplikationen und Folgeerkrankungen, der Gefahr der Chronifizierung sowie des erhöhten Risikos eines Verlustes der Autonomie mit Verschlechterung des Selbsthilfestatus.

Das multiprofessionelle Team

In der Regel fungiert der Hausarzt als Koordinator oder Case-Manager für pflegerische Angebote, Sozialdienste und andere medizinische Hilfsangebote (z. B. Ergo-, Logo-, Physio-, Ernährungstherapie). Er steht dabei in einem dialogischen Verhältnis, da er idealerweise auf die individuelle Lebensplanung und das persönliche Rehabilitationsziel seiner älteren Patienten problemorientiert eingehen kann. Gleichrangig in diesem Team sind die pflegenden Angehörigen. Die letzte Entscheidung im Einzelfall trifft der jeweilige kompetente Partner in diesem Team, wobei in einem solchen multiprofessionellen Team dem Hausarzt lediglich die Verordnungshohheit im Sinne der GKV zufällt.

Merke:
In einem multiprofessionellen Team müssen sich Teamfähigkeit und Fachlichkeit zusammenfinden: Jeder einzelne Teilnehmer akzeptiert die jeweils höhere Fachlichkeit des anderen und nutzt sie zum Wohl des Ganzen.

Merke:
Die einzelnen Partner sollten eine geeignete und vor allem regelmäßige Kommunikationsform finden, damit auftretende Probleme schnell und kompetent gelöst werden können. Bewährt hat sich die regelmäßige Vorlage und Besprechung der erreichten Behandlungsergebnisse.

Aus: Landendörfer (2010) Gedächtnisstörungen. Diagnostik, Behandlung, Betreuung. Reihe "Praktische Geriatrie. Der ältere Patient beim Hausarzt", Bd. 1. Hrsg. Landendörfer u. Mader. Kirchheim-Verlag, Mainz.


Zusammenarbeit Hausarzt und Pflegeheim

"So ziehen Sie an einem Strang" ist der Tenor der Übersichtsarbeit der Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr.phil. Susanne Grundke und dem Allgemeinarzt und Chirurgen Prof. Dr. med. Andreas Klement in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 2016 mit zahlreichen Tipps und zwei Checklisten für neue Heimpatienten sowie für die Regelvisite.
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1790298


Mit den Themen  Neue Versorgungskonzepte und Beantragung einer Pflegestufe befassen sich weitere Beiträge in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt. 
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1740259
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1740429


Künstliche Ernährung: ja oder nein ? Mit dieser Frage setzt sich der Internist, Allgemeinarzt und Geriater am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Uniklinik Mainz, Prof. Dr. med. Karl-Bertram Brantzen M.A. in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017) auseinander. Häufig geht es nicht mehr um die Frage "Leben - ja oder nein?" sondern um die Frage "Leben - wie?"
https://www.allgemeinarzt-online.de/a/kuenstliche-ernaehrung-am-lebensende-ja-oder-nein-1830527


Mangelernährung im Alter

Evidenzbasierte Leitlinienempfehlungen zur Prävention und Therapie beschreibt Prof. Dorothee Volkert in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2021) 7: 28-31
https://allgemeinarzt.digital/epaper-data/Der-Allgemeinarzt-2021_7/28/index.html


Bücher zum Thema 

Reihe "Praxishilfen : Der ältere Patient beim Hausarzt"
Hg Peter Landendörfer und Frank H.Mader
Weber und Grupp (2012) Ernährungsstörungen - Essen - Trinken - Sondenkost
Grundke und Klement (2015) Pflegebedürftigkeit - Betreuung - Zusammenarbeit


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