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15.9.1 Qualitätsmanagement

Zusatzinfo

Wissenswertes

Mit Inkrafttreten des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes 2004 sind alle Arztpraxen zur Einführung eines Qualitätsmanagementsystems (QM) verpflichtet und auch dazu, dieses weiter zu entwickeln. In der QM-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) sind die Grundelemente des QM festgelegt, ebenso der Zeitrahmen für die Einführung (http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/18/).


Definition

„Unter Qualitätsmanagement wird die zielorientierte, systematische Anwendung von nützlichen und bewährten Instrumenten in der medizinischen und psychotherapeutischen Versorgung verstanden. Durch die regelmäßige Überprüfung und Hinterfragung des Erreichten soll sichergestellt werden, dass das hohe Versorgungsniveau gehalten und dort, wo erforderlich, weiter ausgebaut werden kann.“ (GBA 2006)


Qualitätsmanagementsysteme

Es gibt eine Vielzahl von anerkannten QM-Systemen, wobei DIN ISO 9001:2008, QEP, EPA und KPQM von den meisten Ärzten angewendet werden. EPA ist allerdings das einzige System, welches speziell auf Hausarztpraxen abgestimmt ist.


Qualitätsmanagement-Richtlinie vertragsärztlicher Versorgung

Der Gemeinsame Bundesausschuss legt in § 91 Abs. 5 SGB V (§ 2 Ziele eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements) fest:

„Die Einführung und Weiterentwicklung eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements dient der kontinuierlichen Sicherung und Verbesserung der Qualität der medizinischen und psychotherapeutischen Versorgung. Dies erfordert bei allen Aktivitäten eine systematische Patientenorientierung. QM soll die Arbeitszufriedenheit der Praxisleitung und –mitarbeiter erhöhen; QM ist Aufgabe aller Praxismitarbeiter und ist von der Praxisleitung in eine an konkreten Zielen ausgerichtete Praxispolitik und –kultur einzubetten. Durch die Identifikation relevanter Abläufe, deren systematische Darlegung und dadurch hergestellte Transparenz sollen Risiken erkannt und Probleme vermieden werden. Wesentliche Bedeutung kommt dabei der Objektivierung und Messung von Ergebnissen der medizinischen und psychotherapeutischen Versorgung zu. QM zielt darauf ab, alle an der Versorgung Beteiligten angemessen einzubeziehen. Dies setzt eine strukturierte Kooperation an den Nahtstellen der Versorgung voraus.

Das praxisinterne QM gilt ab 1. Januar 2006. Ein bestimmtes QM-System ist für Praxen letztlich nicht vorgeschrieben. Die Ärzte besitzen große Freiräume, jede Praxis kann sich für ein QM-System ihrer Wahl entscheiden.


QM-Systeme im Vergleich der KBV:
http://www.kbv.de/qep/11622.html

Europäisches Praxisassessment (EPA):
http://www.epa-qm.de


Die Praxistrainerin Fleißner-Mielke hat in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 2014 anwendungsbezogen die gesetzlichen Mindestanforderungen sowie weiter gehende QM-Empfehlungen zusammen gestellt:
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1627400


Aufbau eines eigenen QM- Systems

Für die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse einer Hausarztpraxis läßt sich auch ein QM- System selber aufbauen. Fleißner-Mielke verrät in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 2014, wie das geht:
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1633893


QM- Handbuch

Das QM- Handbuch ist nach Fleißner-Mielke das Herzstück des QM und dient als Grundlage für dessen Einführung, Umsetzung und Weiterentwicklung (Der Allgemeinarzt 2014):
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1680925


Mehrwert für die Praxis

Ein QM-System soll eine "Anleitung sein, wie man Qualität aufbaut, organisiert, verbessert und langfristig sichert", schreibt Sibylle Mayin der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017).
https://www.allgemeinarzt-online.de/a/qualitaetsmanagement-in-der-praxis-vom-mehrwert-eines-qm-systems-1849107


Mess- und Eichverordnung

Nicht nur Medizinprodukte wie Blutdruckmessgerät oder Tretkurbelergometer  müssen nach dem Mess- und Eichgesetz (MessEG) und der Mess- und Eichverordnung (MessEV) durch das Eichamt in bestimmten Abständen messtechnisch kontrolliert  werden. Was der Hausarzt und seine MFAs dabei beachten sollten, beschreibt Simone Leisinger in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017).
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/auf-den-besuch-des-eichamts-gut-vorbereiten-1815362


Professionelle Mitarbeiterführung

Arbeitsplatzbeschreibung und Teambesprechung sind eines der Instrumente, um Konflikten in der Praxis vorzubeugen, schreiben verschiedene Autoren in einer Serie zu diesem Thema in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 2014:

http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1633883
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1631595
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1695734
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1774058
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1786068


Termin- und Zeitmanagement

Konkrete Praxis- und Anwendungstipps verrät die Kinder- und Jugendärztin Nina Gatter in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 2017.
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/terminmanagement-in-der-hausarztpraxis-rinnt-ihnen-die-zeit-durch-die-finger-1822558


Fehlermanagement

Dr.med. Alfred Haug, Facharzt für Allgemeinmedizin und Referent auf dem Seminarkongress Norddeutscher Hausärzte in Lüneburg, beschreibt in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017) Fünf Schritte zum erfolgreichen Fehlermanagement, als Teil des Risikomanagements.
https://www.allgemeinarzt-online.de/a/fehlermanagement-hurra-ein-fehler-ist-passiert-1830651
http://www.hausaerzteverband-niedersachsen.de/818-0-33-Seminarkongress-Norddeutscher-Hausaerzte.html


Werteorientierte Praxisführung

Welchen Nutzen hat für den Praxisinhaber, seine Mitarbeiter und vor allem für die Patienten die Beschäftigung mit Werten für die Praxisführung? fragt Dipl. Päd. Petra Korioth in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017).
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/vom-wert-der-werte-1810675


Fachgerechte Lagerung von Impfstoffen

Für die Lagerung von Impfstoffen und einigen anderen Medikamenten sind sowohl Höchst- als auch Niedrigtemperaturen angegeben. MFA Iris Schluckebier befasst sich in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt mit dem diesbezüglichen Qualitätsmanagement.
http://www.allgemeinarzt-online.de/a/1790329


Impfmanagement

Zur Organisation von Impfungen in der Hausarztpraxis siehe Kap.13.5.2 Impfempfehlungen in "Mader: Fakten-Fälle-Fotos®".


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