Mader : Fakten - Fälle - Fotos®
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1.1.2 Überprüfung

Zusatzinfo

Überprüfung der Fällestatistiken

Wenn Fällestatistiken aus allgemeinärztlichen Praxen in Österreich, Deutschland, Schweiz, England, Frankreichund in den USAzu oftmals erheblich unterschiedlichen Rängen in der Häufigkeit einzelner Beratungsergebnisse kommen, so ist dies auf den Umstand zurückzuführen, dass die Untersucher keine einheitliche Nomenklatur in ihren Studien zugrunde gelegt hatten (Dreibholz et al. 1972; Dreibholz et al. 1974; Landolt-Theus 1988).

Wird jedoch die Fachsprache (Kasugraphie)in der jeweiligen Untersuchung beibehalten, so lässt sich die Regelmäßigkeit der Fälleverteilung in der Allgemeinmedizin durchaus nachweisen.Dies belegt beispielsweise H.Danninger, der 1991–1996 in einer niederösterreichischen Kassenpraxis eine Fälleverteilungsstatistik erhoben und diese mit seinem Zahlenmaterial in den Jahren 1996–2000 aus einer Tiroler Privatpraxis mit Schwerpunkt auf alternativen Methoden verglichen hatte: Beide Erhebungen zeigten hinsichtlich der Fälleverteilung ein überraschend ähnliches Profil. Noch niemals vorher war ein solches Material publiziert worden (Danninger et al. 2003).

Der Allgemeinarzt Prof. Dr. med Robert N. Braun und der Wiener Kliniker Prof. Dr. med. Paul Haber beschreiben in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt 1998 die EntdeckungFortschreibung und Konsequenzen des Fälleverteilungsgesetzes, das praktische Vorgehen bei Fällestatistiken und stellen die Ergebnisse ihrer korrelationsanalytischen Signifikanzberechnung vor. Dabei erwiesen sich sämtliche vergleichbaren Fälleverteilungen aus den Jahren 1955 bis 1996 als hoch signifikant ähnlich.
PDF: Fälleverteilung (1954 - 1996) Braun und Haber


10- Jahresstatistik von Fink (1989 - 1999)

Die österreichische Allgemeinärztin Dr.med. Waltraud Fink hat in einer umfangreichen 10-Jahresstatistik ihre eigenen regelmäßigen und nicht mehr regelmäßig häufigen Fälle einer Landpraxis im Waldviertel mit den Statistiken von Danninger (Landpraxis), von Landolt-Theuss (Schweizer Stadtpraxis) sowie mit den Statistiken von Braun bis zu den Jahren 1954 - 1959 (österreichische Großstadt und Massenpraxis) bis einschließlich Rang 514 ("Zungenbändchen") verglichen. 
PDF: Tabelle 10-Jahresstatistik Fink (Die freundliche Überlassung der Tabelle verdankt der Herausgeber dieser Plattform Frau Fink.)
Weitere Informationen zu dieser(z.B. Geschlechterverteilung, Häufigkeiten nach "Neue Fälle" oder "chronische Erkrankungen in Dauerbehandlung") sind zu finden in Braun, Fink, Kamenski (Hrsg) (2007): Lehrbuch der Allgemeinmedizin. Theorie, Fachsprache, Praxis. Verlag Berger, Horn
https://www.verlag-berger.at/alle-produkte/fachliteratur/detail/v/isbn-978-3-85028-451-6.html


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