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15.8.8 Rehabilitation

Zusatzinfo

Wissenswertes

Die Rehabilitation hat eine lange Tradition und ist bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts im deutschen Gesundheitsversorgungssystem gesetzlich verankert. Im Jahr 2008 wurden von der Deutschen Rentenversicherung nahezu 1 Mio Leistungen zur medizinischen Rehabilitation durchgeführt. Am häufigsten wurde die Reha wegen orthopädischer Krankheiten in Anspruch genommen (zu 36 %). An zweiter Stelle stehen die psychischen Störungen, gefolgt von den Tumorerkrankungen und den Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für die Beurteilung der Rehabilitationsbedürftigkeit durch den Sozialmedizinischen Dienst der Deutschen Rentenversicherung werden folgende Angaben herangezogen:

·         Symptome und Beschwerden, Verlauf, Chronifizierung, Arbeitsunfähigkeitszeiten.

·         Funktionsstörungen.

·         Lebensstil und Krankheitsrisikofaktoren.

·         Motivation, Krankheitsverarbeitung.

·         Grad der Information und Schulung.

·         Berufliche Belastung und Alltagsbewältigung.

·         Drohender Arbeitsplatzverlust, soziale Unterstützung, Antrag auf Rente wegen Erwerbsminderung.


ICF-Klassifikation im Kontext zu ICD

Seit den 80-er Jahren entwickelt sich die Rehabilitation aus einem vorwiegend schädigungsorientierten medizinischen Denkmodell zu einer mehr sozial orientierten Denkweise. Dabei versucht die Rehabilitationsmedizin mit Hilfe der ICF die beiden Denkansätze zu verknüpfen. Sie stellt somit einen Paradigmenwechsel im Verständnis von Krankheit resp. Gesundheit dar. Vertragsärzte brauchen sich nicht mit der Kodierung zu beschäftigen.

ICF (Deutsch: International der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) ist eine Klassifikation der funktionalen Gesundheit und ihrer Beeinträchtigungen. Sie gehört zu der von der WHO entwickelten „Familie“ von Klassifikationen für die Anwendung auf verschiedene Aspekte der Gesundheit und ergänzt insbesondere die Klassifikation der Krankheiten (ICD). Daher kann die ICF nur dann angewandt werden, wenn als Ausgangssituation eine Krankheit oder eine andere Gesundheitsstörung im Sinn der ICD vorliegt. Das Konzept der ICF enthält viele Aspekte, die dem Hausarzt nicht fremd sind („Das habe ich schon immer gemacht“, „… schon immer so gesehen“).

Das Verdienst der ICF ist, dass sie das, was intuitiv gedacht und wonach gehandelt wird, systematisiert und begrifflich formuliert.

Literatur:
Rentsch u. Bucher: ICF in der Rehabiliation. Die praktische Anwendung der internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit im Rehabilitationsalltag. 2. Aufl. Schulz-Kirchner Verlag 2006

Grundke S, Klement A (2015) Pflegebedürftigkeit. Beratung- Betreuung- Zusammenarbeit. Hrsg Landendörfer P, Mader FH, Mainz


Wann ist mein Patient erwerbsunfähig?

Allgemeinarzt, Sozialmediziner und ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift Der Allgemeinarzt Dr. med. Jürgen Herbers setzt sich im Allgemeinarzt (2017) mit den Begriffen Erwerbsunfähigkeit (im Gegensatz zu Arbeitsunfähigkeit), dem quantitativen und qualitativen Leistungsbild sowie mit der einschlägigen Rechtssprechung auseinander.
https://www.allgemeinarzt-online.de/a/beratungsanlass-rentenbezug-wann-ist-mein-patient-erwerbsunfaehig-1840520


Mutter- Kind- Kur

Der Allgemeinarzt und Sozialmediziner Dr. med. Jürgen Herbers zeigt in der Zeitschrift Der Allgemeinarzt (2017) auf, welche Maßnahme geeignet ist, die der Familie nachhaltig helfen kann, und wie mit dem Formular- Muster 61 professionell und zugleich stressfrei umgegangen werden kann.
https://www.allgemeinarzt-online.de/a/praevention-und-rehabilitation-muster-erfolgreich-meistern-1837580


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