3.1.8 Dupuytren-Kontraktur
Zusatzinfo
Wissenswertes
In Deutschland sind ca. 1,9 Mio Menschen an M. Dupuytren erkrankt. Bei Frauen erhöht sich die Inzidenz mit dem Lebensalter deutlich; in sehr hohem Lebensalter sind Frauen ähnlich häufig betroffen wie Männer. Im Anfangsstadium sind derbe oberflächliche Knötchenbildungen in der Hohlhand zu beobachten oder seltener auch an den Fingern streckseits (z. B. über dem Mittelgelenk). Die Hautveränderungen entwickeln sich mit individuell sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit zu prominenten derben, immobilen Knoten und Strängen. Die operative Behandlung orientiert sich an den Beschwerden und funktionellen Einschränkungen des Patienten. Häufig werden Beugekontrakturen des Ring- oder Kleinfingers < 20 ° im MCP-Gelenk vom Patienten toleriert, bei Kontraktur > 30 ° im MCP ist die Operation (bzw. neuerdings ein Versuch mit Kollagenasen-Injektionen) indiziert. Bei primärer postoperativer Wundheilung wird Arbeitsfähigkeit nach 4-6 Wochen erreicht (Dumont et al. 2011).
Kollagenasen-Injektionen
Multiple Injektionen mit einer feinkalibrigen Spritze entlang des Kontrakturverlaufs mit einem Gemisch von Kollagenasen kann innerhalb von 24 h das Kollagen aufspalten. Während dieser Zeit muss eine Streckung des Fingers unter Lokalanästhesie erfolgen, welche den chemisch angegriffenen Strang definitiv bricht und die Kontraktur aufhebt. Wiederholung bei nicht ausreichendem Ergebnis bei Injektions- und Fingerextensionsbehandlungen pro Strang ist in etwa 4-wöchigen Intervallen bis zu dreimal möglich. Nachfolgend müssen bis zu 4 Monate eine Extensionsschiene getragen sowie Beweglichkeitsübungen durchgeführt werden. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt nach der Spritzenbehandlung nur wenige Tage. Auch bei der Kollagenasen-Injektion muss mit Nebenwirkungen (z. B. peripheres Ödem, Schmerzen bzw. Blutungen am Injektionsort) gerechnet werden.
Operation im Stadium 2 - 3