Mader : Fakten - Fälle - Fotos®
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4.1 Erregernachweis

Zusatzinfo

Kennerschaft

Der berufstheoretische Begriff Kennerschaft bezeichnet jenen Teil der individuellen, diagnostisch nutzbaren Erfahrung, die erst durch die Bekanntschaft mit einem breiten Spektrum einschlägiger Fälle zustande kommt und die nicht anerzogen wurde.

Die Kennerschaft spielt etwa bei jedem fünften bis zehnten Fall eines erfahrenen Arztes eine wichtige Rolle. Sie macht den langjährig tätigen Mediziner gegenüber dem Anfänger diagnostisch überlegen. Ziel der Erziehung muss es daher sein, die angehenden Ärzte mit möglichst viel Kennerschaft auszustatten. Dies ist gleichzeitig ein starkes Argument für eine langjährige, vielseitige Weiterbildung (Braun et al. 1992).

Durch das Oft-gesehen-Haben erwirbt sich der Arzt schließlich individuelle Schablonen, die bei neuen, ähnlichen Krankheitsbildern aus dem Unterbewussten heraus angelegt werden. Die Kennerschaft entscheidet dann über Zustimmung, Ablehnung oder ein Vielleicht.


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